Die Bewältigung des Karmas gehört zu den Kernzielen unseres Lebens. Wer sein Karma durch Yoga nicht gelöst hat, war nicht erfolgreich genug auf seinem Weg. Sind wir gewillt, Ziele wie die Karmabewältigung vollständig zu erreichen, brauchen wir viel Eigeninitiative. Hilfreich ist ebenso der zuwendungsvolle Einfluss eines Yogalehrers oder einer Yogalehrerin, der/die sich bereits selbst vom eigenen Karma befreit haben sollte.
Die entscheidenden Schritte, die zum Erfolg führen, resultieren nicht ausschließlich aus einer körperorientierten Vorgehensweise, sondern vor allem aus einem flexiblen Geist (Nervensystem). In der Praxis reicht es nicht aus, sich auf körperliche Anstrengung zu verlassen, den Körper im Übermaß zu strapazieren oder sonstige in Mode gekommene, schweißtreibende Methoden anzuwenden. Das Geheimnis liegt vielmehr darin, die eigene Lebensenergie zu verstehen und sich ausnahmslos nach ihr zu richten.
Die Heilkraft unserer Lebensenergie
Bedürfnisse des Körpers, die von der eigenen Wahrnehmung als wahr gespürt werden, sollten nicht mit solchen Bedürfnissen verwechselt werden, die aus einer Laune heraus entstehen. Die auch unter der Bezeichnung „Kundalini“ bekannte universelle Energie wirkt wie ein Medikament, das alle Symptome behandelt. Das ist die frohe Botschaft, die aber leider, oft aus einem Mangel an Eigeninitiative, nicht verstanden wird.
Körper werden – im Yoga wie in vielen anderen Disziplinen – häufig überstrapaziert. Damit aber die nicht trainierbare, unkonditionierte Lebensenergie Kundalini in Bewegung kommt, müssen alle über- und unterversorgten Bereiche im Körper, etwa in den Muskeln, Organen und Hormondrüsen, und ebenso in Geist und Seele ausgeglichen werden. Unausgeglichene Stoffwechselprozesse finden bereits im Embryonalzustand statt, sodass wir nicht unbelastet zur Welt kommen. Das oben genannte Karma ist uns in die Wiege gelegt und wirkt vom ersten Atemzug an hinderlich.
Die Befreiung vom Karma
Wir haben somit die verantwortungsvolle Aufgabe, uns von jenen Defiziten, die auf unsere Vorfahren zurückzuführen sind, zu befreien. Das Karma gehört zu den Gewohnheiten in unserem täglichen Dasein, die sich am stärksten auswirken und viele Störungen hervorrufen, etwa Einschränkungen in der Beweglichkeit der Wirbelsäule, die auch zu Beeinträchtigungen in anderen Körperbereichen führen, Probleme im Hormonhaushalt, unausgeglichene Stoffwechselprozesse, Organinsuffizienzen, geschädigte Nervenfunktionen mit leidvollen Spätfolgen, Aggressionen und Verhaltensstörungen. Von all diesen Schwierigkeiten sind leider sehr viele Menschen betroffen.
Das Maß der Unausgeglichenheit ist unüberschaubar, und für die Auflösung derartiger Zustände gibt es keine Medizin. Die Wissenschaft von der Schulmedizin vermag nicht alle Leiden zu heilen. Die Yogalehre hat einen völlig anderen Ansatz. Hier werden wir zum Probanden unserer eigenen Selbstheilungsprozesse und erforschen uns somit selbst. In Wirklichkeit kann sich unser Körper ausschließlich selbst heilen. In einer genialen, von der Weisheit der Natur bestimmten Vorgehensweise wird alles zurückgewiesen, was nicht zu ihr gehört. Wer der Autorität seiner inneren Stimme folgt, befindet sich auf sicherer Fährte.
Der Energiezustand, der Grenzen öffnet
Mit dem erforderlichen Selbstvertrauen werden solange regenerierende Verhaltensphasen durchlebt, bis die Lebensenergie uns immer überzeugender in den ersehnten Energiezustand führt, in dem sich innere Grenzen öffnen. Dadurch stellt sich die Beweglichkeit der Wirbelsäule wieder ein. Nervenfunktionen versorgen Organe, Drüsen und Immunsystem deutlich besser.
Die erforderlichen Erkenntnisse kann jede Yogateilnehmerin nur durch eigenes Erleben gewinnen. Es ist jedoch hilfreich, den guten Rat einer erfahrenen Person anzunehmen. Der Proband bleibt jeder selbst. Yoga ist und bleibt ein einziger Selbsterkenntnisprozess.
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