Yoga lässt sich nicht erklären

Wer Yoga übt, verbessert sein Wohlbefinden. Die richtige Anwendung der Asanas wirkt direkt ausgleichend auf den Herz-Kreislauf und auf das Nervensystem. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie sich die Asanas auf Körper, Geist und Seele auswirken. Während beispielsweise Power Yoga anregend wirkt, entsteht durch Yoga Nidra eine sehr beruhigende Form des Ausgleichs.

Das richtige Atmen lässt den Körper besonders spürbar werden. Bewusstes Atmen aktiviert Nervenprozesse, durch die ein direkter Zugang in das gesamte Nervensystem geschaffen wird. Auf diese Weise können wir den Körper genau wahrnehmen, unsere Bewegungsgrenzen sehr differenziert spüren und entsprechend präzise und individuell mit ihnen umgehen.

Yoga will gelernt sein

Mit Hilfe von Asanas und Pranayamas gleichen wir Spannungszustände im Körper aus, bauen Stress ab und regen immunisierende Kräfte an. Allein durch Bewegungen der Hüft- und Schultergelenke aktivieren wir wichtige Lymphknoten in Leisten und Achseln. Hier kommt es auf die richtige Anwendung der Asanas an, und das braucht Zeit und Zuwendung. Yoga ist kein Leistungsprogramm. Doch wer die Anwendungen immer besser versteht, investiert in eine gute Zukunft.

Letztendlich bedeutet Yoga die Kenntnis über das eigene Nervensystem. Der Nerv ist der Schlüssel zu allem. Sind die Nerven durch Asanas zugänglich und geschmeidig geworden, wird Meditation sinnvoll. Im Zustand der Meditation wirken Nerveneinflüsse sehr intensiv. Asanas bieten eine solide Grundlage. Meditation bedeutet die Vertiefung der Lebensenergie, die durch Asanas vorbereitet worden ist.

Heilung durch Lebensenergie

Alle Bemühungen zielen auf das zentrale Nervensystem hin. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist eine körperliche Grundlage. Der zur Ruhe gekommene, zugleich präsente Geist atmet in einem solchen Zustand besonders energetisch. Der Energiegewinn, der aus dem parasympathischen Nervensystem hervorgeht, bringt überzeugende Wirkungen hervor.

Derartige Ereignisse macht der Entspannungsnerv möglich. Der sympathische Nervenpart wird in seiner Aktivität gehemmt und das Nervensystem über einen längeren Zeitraum ausgeglichen. Es wird verständlich, dass auf diesem Weg Symptome heilen. Während ein Körper etwa unter Arthrose leidet, wird sich die Lebensenergie nicht bewegen lassen. Ist der Köper aber in einen ausgeglichenen Energiezustand gebracht worden, so dass selbst eine Arthrose eine deutliche Verbesserung erfährt, so wird sich auch Kundalini bewegen, so gut sie es kann.

Genau spüren, was in uns vorgeht

Yoga lässt sich nicht theoretisch erklären, sondern nur praktisch erfahren. Erst unsere Yogapraxis bringt das Wissen über die individuelle Vorgehensweise im Umgang mit uns selbst hervor, und dabei zählt jedes Übungsjahr. Ziehen, Schieben, Festhalten und Drücken bringen keinen Gewinn.

Der Parasympathikus kann nicht denken, hingegen aber sehr wohl wahrnehmen. Das ist ein entscheidendes Merkmal, durch das wir erkennen, auf welchem Nervenniveau wir uns befinden. Der Nerv ist der Chef, unser Meister und unser Spiegelbild. Mit Hilfe der Wahrnehmung spüren wir genau, was in uns vorgeht, ganz gleich, ob positiv oder negativ. Über Atemräume werden Verbindungen im Körper erreicht mit wirksamen Einflüssen. Wir reagieren und korrigieren entsprechend, wie es uns der Nerv ansagt. Wer das versteht, wendet Asanas und Pranayamas auf hohem Niveau an.

Die Befreiung von Körper, Geist und Seele

Wer spüren kann, wie sich Kundalini im Körper zu bewegen beginnt, hält die wahrnehmende Verbindung. Jetzt zählt jeder energieorientierte Atemzug. Das aussagekräftige Gefühl der sich bildenden Atemräume bewegt die Lebensenergie in immer weitere Tiefen des Körpers. Das ist ein extrem sensibler Nervenvorgang. Auf dieser Ebene wissen wir sehr genau, was zu tun ist, denn nachdem die Gedanken durch den Parasympathikus inaktiv geworden sind, kennt der ungestörte wahrnehmende Geist den weiteren Weg zur Fortsetzung der unkonditionierten Energie.

Diese befreiende Form der Entkonditionierung erreicht Körper, Geist und Seele. Der Körper hat die Chance, zu gesunden. Der Geist öffnet seinen Horizont (Denkmuster), während die Seele ein befreiendes Gefühl der Ewigkeit ausstrahlt.