Die innere Freude

SonnenblumeDas, was unser Leben erneuert, ist Freude. Sie wird vom Menschen einerseits ausgestrahlt oder andererseits erwartet. Über eine ehrliche, innere Freude zu verfügen, ist etwas ganz Besonderes. Verlernen wir, unsere innere Freude selbst hervorzubringen, so versickert in gleichem Maße Freude, die von außen kommt.

Nerven, die gut mit Energie versorgt sind, machen unseren inneren Freudenzustand aus. Versagen sie jedoch, so erwarten wir zunehmend Freude von außen. Wir suchen sie bei Freunden, auf Partys oder bei anderen Gelegenheiten. Das gelingt nicht immer. Eine Welt ohne Freude erscheint uns dann grau bis grausam.

Dabei sind wir selbst verantwortlich dafür, wie wir auf unsere Umwelt zugehen und wie sie auf uns zurückreflektiert. So besagt es das Spiegelgesetz oder Resonanzgesetz. Namhafte Philosophen haben über diese Gesetzmäßigkeit nachgedacht und sind zu beeindruckenden Resultaten gekommen. Dem Spiegelgesetz unterliegt jeder von uns.

Wir müssen nicht dauerhaft lachend den Tag verbringen. Es gibt eine innere Freude, die durchaus mit einem Touch Ernst kombiniert sein kann oder mit anderen charakteristischen Ausdrucksweisen wie zum Beispiel Gleichmut, Zentriertsein oder auch leidvolle Seinszustände. Aus einem gesunden Ernst entspringt eine ehrliche Freude.

Natürlich müssen wir unsere Fähigkeit zur inneren Freude pflegen, auch um uns unabhängig von unerfüllten Erwartungen zu machen. Und was könnte hilfreicher dafür sein als ein gelungenes Yogaprogramm? Neben sozialen Kontakten und einem bewussten Umgang mit anderen Menschen gibt es das passende Hobby oder kreative Ausdrucksweisen wie etwa Musik oder Kunst. Das, was uns erfüllt, bringt Freude.

Die Heilkraft der Freude

Baum SommerlaubSoll jedoch Freude völlig autonom, also ohne von außen kommende Hilfsmittel, durch uns selbst entstehen, hat sich die Bemühung um Asanas, Pranayama und die Meditation besonders bewährt. So eine Art innerer Freude wird im Yoga „Ananda“ genannt, wörtlich aus dem Sanskrit übersetzt mit „Glückseligkeit“. Dieser Begriff, den Yogis schon vor mehreren hundert Jahren geprägt haben, sagt präzise aus, um welche Art von innerer Freude es sich hier handelt. Nichts Oberflächliches, keine Showfreude, die im Handumdrehen wieder verpufft oder sich möglicherweise in Aggression umwandelt, weil sie vielleicht nur vorgetäuscht wurde. Gemeint ist Freude aus tiefster Seele.

Eine subtile Nervenfunktion bringt diese geradezu lebenswichtige Heilkraft hervor. Ohne sie wird unser Leben blass und schwerfällig, und wir entwickeln womöglich unerklärliche Symptome, um deren Ursachen wir nur Mutmaßungen anstellen können. Weil die Gründe solcher leidvollen Spannungen (Kleshas) oft nicht erkannt werden, bleibt nur noch die Behandlung der Symptome.

Es ist leicht für einen jeden von uns, Freude von außen zu empfangen, doch es ist nicht immer selbstverständlich, die Freude auch zu teilen oder zu verinnerlichen. Beispielsweise könnte Neid entstehen, nur weil es dem anderen gut geht. Das ist eine weit verbreitete Verhaltensweise. Potenziell betroffen sind jene Menschen, die keinen Zugang zu einer inneren Freude finden können.

Umso mehr empfiehlt es sich, dass wir uns darum bemühen, yogische Kenntnisse zu erlangen, die bei der richtigen Anwendung zum Erfolg führen und den Kleshas entgegenwirken. Ein Erfolg wäre zum Beispiel Genügsamkeit, wenn sich der schönste Urlaubsort in uns selbst bilden kann. Oder aber Zufriedenheit, weil ersehnte Ziele erreicht worden sind. Suchen und Sucht finden ihr Ende, ein Seinszustand einfachster Ausgeglichenheit. Doch das muss jeder selbst erkennen.