… oder die wohltuende Auseinandersetzung mit den inneren Disharmonien
Dieses Thema wird uns selbstverständlich auch im neuen Jahr 2016 begleiten. Gelebte Verhaltensregeln (Yama und Niyama) lassen wichtige neue Erkenntnisse entstehen, die unserer Seelenkraft letztendlich guttun würden. Selbsterkannte Einsichten bringen uns Möglichkeiten und Vorgehensweisen, in angemessener Form einen Zugang zu unserer ureigenen Lebensenergie (Kundalini) zu schaffen und sich somit auszugleichen.
Kundalini oder Shakti ist jene Kraft, die Blockaden im Körper löst und Symptome lindert. Symptome, gleich welcher Art, weisen grundsätzlich auf einen Zustand des Energiemangels hin. Die Yogalehre, die über Hatha-Yoga weit hinausreicht, enthält eine Vielzahl von Hinweisen, die für eine ausgeglichene Lebensenergie hilfreich sind. Setzen wir diese Hilfestellungen in die Tat um, begeben wir uns auf den inneren Weg.
Sich ernsthaft um sein Wohl zu bemühen, kostet häufig Überwindung. Doch irgendetwas in uns mag sich nicht überwinden. Dabei haben wir in Wirklichkeit „nur“ ein entscheidendes Bedürfnis in uns nicht wahrgenommen. Überwindung wird überflüssig, sobald der Mangelzustand und dessen Ursache erkennbar werden können.
Es fällt uns leichter, Probleme auszublenden und der inneren Stimme wenig Gehör zu schenken. Das kennt jeder, es scheint zutiefst menschlich. Allerdings weckt so eine Verhaltensweise den inneren Schweinehund, der Aufmerksamkeit fordert, solange der Mangel ignoriert wird.
Dies ist für uns keine Lösung. Wir merken das und nehmen uns vor, nun endlich etwas zu verbessern. Die guten Vorsätze sind jedoch nicht das Problem, vielmehr mangelt es häufig an der Umsetzung. Wird der Leidensdruck unerträglich, wächst die Einsicht und mit ihr die Bereitschaft, Schritte zu gehen in Richtung Ausgleich.
Lernt jemand, mit seinen leidvollen Spannungen umzugehen, wird er aufhören, über sie zu klagen. Der Druck des inneren Schweinehundes lässt deutlich nach.
Selbsterkenntnis führt spontan und mit dauerhaftem Erfolg zur Umsetzung des Erkannten. Solange es an Erkenntnissen fehlt, wird es mühsam sein, irgendwelchen Empfehlungen oder Anweisungen zu folgen. Dann probieren wir dies aus oder jenes und wissen nicht so recht, was für uns das Richtige ist. Wenn sich kein schneller Erfolg einstellt, sind wir vielleicht enttäuscht und hören auf, uns weiter zu bemühen. Für unseren individuellen Ausgleich haben wir ohnehin wenig erreicht. Wir leben alle in unserem eigenen Körper, und wer könnte sich mit ihm besser auskennen als wir selbst? Dazu müssen wir aber lernen, seine Botschaften zu verstehen. Dies kann uns kein Arzt abnehmen und keine Apotheke.
Praktizierte Selbsterkenntnis wirkt harmonisierend. Selbstheilungskräfte können nun endlich aktiv werden. Der wohltuende Umgang mit sich selbst ist in der Tat ein Heilrezept. Der Mensch trägt das, was er für seine Gesundheit braucht, in sich.