Hier handelt es sich um ein Yogathema, in dem wir uns alle wiederfinden können. Welches Verhalten bringt uns Energie? Welche Süchte hindern uns daran? Sucht definiert sich durch ein unerfülltes Bedürfnis. Dabei verlangen Körper oder Psyche extrem nach etwas, das für ein entspanntes Wohlbefinden dringend gebraucht wird.
Durch die Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen, bekommt unser Körper viele Mineralstoffe und Vitamine. Nicht immer aber können alle notwendigen Stoffe durch die Nahrung zugeführt werden. Unser Körper ist jedoch durchaus in der Lage, das Fehlende selbstständig durch intelligente Organfunktionen herzustellen. Schaffen die Organe diese Ergänzung nicht, entwickelt sich eine Mangelerscheinung. Es entsteht eine Sucht, die Suche nach der Ergänzung. Unser Organismus ist permanent bemüht, den Mangel auszugleichen.
Auf die Effizienz der Organe haben unsere Emotionen und Nerven einen erheblichen Einfluss. Sind wir emotional stabil und ausgeglichen, kommen die Organe mit der Ergänzung des ganzheitlichen Stoffwechsels sehr gut zurecht. Doch oft ist das Gegenteil der Fall, und wir verlangen nach dem, was uns fehlt. Dabei aber greifen wir unbewusst zum falschen Mittel.
Die ganz normale Sucht des Alltags
Menschen erkennen ihre Süchte nicht. Sie rechtfertigen sie oft als Genuss und körperlichen Bedarf und setzen mit ruhigem Gewissen die zur Sucht gewordene Gewohnheit fort. Ein solches Verhalten führt zu unerwünschten Folgen.
Durch unsere Bemühungen im Yoga versuchen wir den optimalen Ausgleich zu erreichen, sodass kein Mangel mehr unser Leben erschwert. Auf diese Weise lassen wir unsere Süchte mit einer verblüffenden Leichtigkeit los. Das geschieht durch unsere Übungen oder das richtige Verhalten wie von selbst.
Fakt ist jedoch, dass der Mensch mit mannigfaltigen Süchten zu kämpfen hat. Das Erstaunliche dabei ist, dass es sich oft um sehr unauffällige, nicht zu vermutende Abhängigkeiten handelt. Meist sind es Essgewohnheiten, die zu den Süchten gehören. Betroffene halten diese für normal und sind kaum bereit, sie als Fehlverhalten zu identifizieren.
Dazu gehören das späte Essen (das von vielen gerechtfertigt wird), das zu schnelle und verkehrte Essen, zu häufiges und unkontrolliertes Essen und Trinken. Zum Beispiel kann eine Sucht nach Käsebroten, zu viel Fleisch oder Süßigkeiten ein erheblicher Faktor sein. Neben Drogen wie Alkohol, Tabak oder Cannabis steht ebenfalls neurotisches Verhalten mit auf der Liste der Süchte, zum Beispiel Magersucht, übersteigerte Eifersucht, Redezwang oder das krankhafte Ansammeln von materiellen Dingen bis zum Ersticken.
Auch unauffälliges Suchtverhalten hat Auswirkungen
Bei Yogaübenden geht es vor allem um die zahlreichen Süchte und schädlichen Verhaltensmuster, die zwar unauffällig sind, aber durchaus ebenso heftige wie unerwünschte Wirkungen nach sich ziehen können. Diese bestehen möglicherweise in Nervosität, Geistesabwesenheit, Orientierungslosigkeit, Ängsten, Schmerzzuständen, dem Wunsch, Mitmenschen Schaden zuzufügen, einem verwirrten Geist oder womöglich einem qualvollen Tod.
Bleiben solche energieraubenden Gewohnheiten unbewusst, stellen sie eine erhebliche Behinderung auf dem Yogaweg dar. Es bilden sich lästige bis qualvolle Symptome, die eine logische Folge des unerkannten Suchtverhaltens sind.
Menschen reagieren oft mit Abwehr, wenn sie auf ihr Verhalten angesprochen werden. Niemand möchte wirklich etwas davon hören. Es ist weise, seine eigenen Süchte selbst zu erkennen. Menschen wissen oft erstaunlich viel über materielle Dinge, das Wissen über sich selbst dagegen bleibt Mangelware. Es ist nur eine von tausend Personen, die an der Verwirklichung ihrer Lebensenergie interessiert ist und ihren Weg bis zur Vollendung des suchtfreien Wohlbefindens geht.
Tiefe Entspannung hilft bei Sucht
Eine besonders wirksame Übung, versteckte Süchte auszugleichen, besteht in der tiefen Entspannung. Eine solche Entspannung ist zwar schwer zu erreichen, doch führt sie zu einem hohen Energiegewinn im Parasympathikus, mit der Chance, fehlende Stoffe wie z. B. Vitamin B12 selbst herzustellen.
Alle Sucht findet hier ihr Ende. Der Seinszustand, nach dem alle suchen, kann nur von jedem selbst erlangt und erfahren werden. Einen Zustand ohne Ängste, Habgier, Eifersucht oder Missgunst kennen die wenigsten. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt, frei von Süchten zu sein.