Es reicht nicht aus für eine Yogaschülerin, Yoga lediglich nachzumachen oder etwa zu konsumieren. Teilnehmerinnen sollten die Inhalte, die sie im Yogaunterricht gelernt haben, durch selbstverantwortliche Eigenpraxis gründlich auf Wirksamkeit und Stimmigkeit am eigenen Körper nachvollziehen.
Erst das Üben mit sich selbst bringt die nötige Selbsterkenntnis. Dabei geht es nicht um komplizierte Sachverhalte, sondern um einfache, naheliegende Dinge, wie zum Beispiel: Druck von Kontraktion der Muskeln zu unterscheiden, damit wir besser loslassen können, oder festzustellen, ob wir gerade in unserem Atemzentrum sind – die Basis allen Loslassens -, und andere Dinge, die den Ist-Zustand oder die Vorgänge in unserem Inneren betreffen.
Es ist entscheidend, selbst zu erkennen!
So entsteht die Motivation, weitere Schritte zu verwirklichen, die zu der übenden Person gehören und nicht zum Yogalehrer. Wir können uns anleiten lassen – aber die letzte Autorität, der eigentliche Motivator ist unser Inneres, und das müssen wir wahrnehmen lernen.
Hindernisse tauchen auf, wenn Yoga auf Dauer nur aus dem Nachmachen von Übungen besteht, z. B. mit CDs/DVDs, oder konsumiert wird. Etwa, wenn man zu viel von den Asanas erwartet, so dass man zu mechanisch übt – eine unsensible Übungsweise. Hindernisse können sein: Ehrgeiz, Wettbewerb und Leistungszwang. Es ist nicht verkehrt, solche Fehler zu machen, denn auch durch Fehler lernen wir. Doch es ist weise, sich von Druck zu befreien statt neuen Druck zu erzeugen.
Und das wiederum ist eine unverzichtbare Grundlage, ohne die ein Fortschreiten schlecht möglich ist.
Yoga bleibt, wie schon seit früher Zeit, eine Geheimlehre – für Massenbewegungen nicht zugänglich. Denn durch diese verlieren sich die subtilen Kräfte, die dem individuellen Yoga die erwünschte Tiefe geben.
Es ist für den Yogaschüler oder die Yogaschülerin nicht so einfach, den passenden Yogalehrer oder die passende Yogalehrerin zu finden. Das Gleiche gilt auch für den Yogalehrer, wenn es um stimmige Yogateilnehmer/innen geht.