Es gibt für den Menschen kein ganzheitlich gesundes Leben, solange seine unverstandene, ungelöste Vergangenheit immer wieder auf sich aufmerksam macht. Das ungelöste Karma der meisten Menschen ruft spezielle Bedürfnisse hervor, zum Beispiel das Verlangen nach einem Übermaß an Essen oder Alkohol. Geben wir dem Bedürfnis nach, kann unser Körper das, was wir ihm zuführen, oft nur mit großem Aufwand verarbeiten. Dies hat Auswirkungen auf den Nahrungsstoffwechsel und die Körperchemie und kann die Gesundheit von Körper und Psyche massiv beeinträchtigen.
Yoga, nach altindischer Tradition, war ursprünglich dafür konzipiert, das Karma zu lösen. Nicht aber, damit sich Menschen luxuriös entspannen können – so wie es heute bei uns im pompösen Westen zur Modeerscheinung geworden ist. Vielmehr kommt es darauf an, sich dem Yoga diszipliniert zuzuwenden.
Das Karma besteht laut Inkarnationslehre aus dem selbstbewirkten Schicksal. Es begleitet jeden Menschen über Inkarnationen hinweg, so lange, bis derjenige es erkennt und dadurch lösen kann.
Wenn wir uns bemühen, die eigene Gesundheit zu verbessern, kommt es oft zu Jo-Jo-Effekten. Sie sind darauf zurückzuführen, dass wir die Verhaltensregeln mechanisch anwenden, statt uns nach den wahren Bedürfnissen des Körpers zu richten. Für die wirkungsvolle Anwendung von Verhaltensregeln sind von außen vorgegebene Konzepte wenig sinnvoll. Diese gibt es zwar massenhaft, und einige funktionieren auch, aber früher oder später kommt es doch zu einem Jo-Jo-Effekt.
Das bestehende Karma ist ein Energieräuber, der wie ein Schatten das Licht verhindert. Von schönem Wetter, Urlaub und warmen Stränden abhängig, ist der Mensch tatsächlich, so wie es in der Bhagavad Gita heißt, wie ein welkes Blatt im Wind. Und bevor wir in der Lage sind, dies zu erkennen, sind unzählige Inkarnationen notwendig. Das Karma begleitet uns die ganze Zeit über und wirkt mit großer Präzision. Für jeden von uns läuft die ausgleichende Gerechtigkeit haargenau und nach den Gesetzen der Natur ab.
Sehr hinderlich ist unsere Uneinsichtigkeit bezüglich dieser Thematik. Selbst die Wissenschaft wird zu keinen zufriedenstellenden Resultaten gelangen. Das ist keine böse Absicht. Doch solange Menschen glauben, der denkende Geist sei allmächtig, befinden sie sich in einem Irrtum und stoßen immer wieder an ihre Grenzen.
Wer von Krankheit und frühzeitigem Tod verschont bleiben möchte, wird sich weise auf den Weg begeben müssen, um das noch bevorstehende Schicksal abzuwenden.