Heilwirkung durch Yoga

Yoga kann dann heilend wirken, wenn es uns gelingt, die Yogaübungen präzise auszuführen. Dazu zählen nicht nur individuelle Asanas und Pranayamas. Ohne die gleichzeitige Anwendung von Yama und Niyama (Verhaltensregeln) bleibt die ersehnte Heilwirkung aus. Asanas können zwar zahlreiche positive Wirkungen im Körper hervorrufen, befindet dieser sich momentan jedoch in einem toxischen Zustand (Verschlackung), ist es ratsam, sich einer inneren Reinigung (Entsäuerung) zu unterziehen.

In einem ausgeglichenen Säure-Basen-Zustand können die Asanas tiefgreifender wirken. Ansonsten ist es sehr wahrscheinlich, dass wir mit den lästigen Körperspannungen, die meist auf Säureablagerungen (z. B. Harnsäure) zurückzuführen sind, immer wieder in einen Dauerkonflikt geraten. So ein Übungsverhalten ist frustrierend, jedoch leider häufig genug in der Yoga-Szene wiederzufinden. Das Lösen von Spannungen kann auf diese Weise nicht gelingen. Nur Übende mit einem starken Durchsetzungsvermögen werden im Laufe ihres Lebens Einsicht in die heilsamen Bedürfnisse ihres Körpers gewinnen und sich auf sie einlassen.

Die größte Herausforderung für uns Menschen ist nicht die Weltwirtschaftslage, vielmehr sind es die Naturgesetze mit ihrer gnadenlosen Präzision. Lernen wir diese Gesetze zu beachten, haben wir Aussicht auf Heilung. Die schöpferische Heilkraft der Natur, über die wir alle verfügen, ist selbstverständlich in der Lage, auch sogenannte unheilbare Erkrankungen zu regenerieren, dazu noch völlig ohne Chemie. Auch Gelenkschäden oder Nervenprobleme, ganz gleich, welcher Art, sind unseren Selbstheilungskräften willkommen. Das ist eine erfreuliche Aussage.

Kobra, vorgeführt von einer Teilnehmerin, 79 Jahre jung

Kobra, vorgeführt von einer Teilnehmerin, 79 Jahre jung

Menschen glauben zu gerne an Dinge, die es nicht gibt. Doch vor der Wirklichkeit verschließen sie gerne die Augen. Es ist die Wahrhaftigkeit, im Yoga „Satya“ genannt, die Menschen schnell an ihre Grenzen stoßen lässt. Doch Grenzen lassen sich öffnen. Die Wissenschaft findet ständig Neues heraus, doch was davon ist relevant und beständig? Es gibt nur eine Relevanz und eine Beständigkeit: unsere Wahrnehmung für das richtige Bedürfnis. Dieses erkennen wir mithilfe von „Viveka“ ohne jeden Zweifel, dann setzen wir die Erkenntnis in die Tat um. Das alles bedeutet Flexibilität im Geiste. In unserem Geist bildet sich das Symptom, und durch ihn lassen wir es wieder los.

Symptome sind nicht entstanden, weil wir alles richtig gemacht haben. Wem es gelingt, die Entstehung, beispielsweise einer möglichen Arthrose, nachzuvollziehen, hat gute Chancen, den Leidensprozess zurückzuführen. Zumindest werden wir eine Linderung erfahren. Der oft mit einer Arthrose einhergehende Schmerz lässt nach. Für diesen Erfolg können wir uns beglückwünschen. Doch Vorsicht! Hier verbirgt sich eine Falle. Wer eine Erstverbesserung schon für eine vollständige Heilung hält, fällt zurück in seine alte Struktur. Ratsam ist es, Lebensgewohnheiten auf lange Sicht dem Gesundheitszustand anzupassen. Nur wer sich selbst heilt, kann auch das entsprechende Wissen verkünden.

Lass Licht in deine Schatten.